Auf der Suche nach dem Ursprung des Border Terriers führt der Weg in das hügelige Grenzgebiet zwischen England und Schottland, the border country, die Gegend, die auch der Rasse seine heutige Bezeichnung „Border Terrier“ verliehen hat.
Hier wurden Border Terrier schon vor mehr als zweihundert Jahren für die schwierige Jagd auf den Fuchs gezüchtet. Sie sollten in der Lage sein, einem Pferd zu folgen und dort, wo Foxhounds und Jäger nicht mehr durchkamen, in dichtem, struppigem Reisig, zwischen Steinblöcken, in engen Passagen, zuweilen auch in Erdlöchern, übernahm der Border Terrier die Aufgabe, den Fuchs zu stellen und ihn aus seinem Versteck herauszutreiben. Vor diesem Hintergrund ist sowohl sein Äußeres als auch sein Wesen zu sehen. Die Fähigkeit, die von ihm erwartete Aufgabe ausdauernd und erfolgreich zu erfüllen, setzen genaue Eigenschaften voraus.
Bei seiner Größe ist der Brustumfang entscheidend. Es soll möglich sein, seinen Brustkorb hinter den Schultern mit beiden Händen zu umspannen Die im Standard festgehaltenen Gewichtsangaben für Rüden 5,9 – 7,1 kg und für Hündinnen 5,1 – 6,4 kg sind niedrig angesetzt. Die meisten Border Terrier, auch in guter Arbeitskondition, bringen ein Kilo mehr auf die Waage. Als Schulterhöhe ist für Rüden 33-36 cm, für Hündinnen 32-35 cm anzustreben.
Eine gewisse Länge der Rippenpartie ist Voraussetzung für die notwendige Beweglichkeit, auch sollte die Front relativ schmal und die Knochen nicht zu schwer sein. Auf gar keinen Fall darf er kurzbeinig wirken. Seine allgemeine Erscheinung ist ausgewogen. Nichts ist auffällig, alles natürlich und gut proportioniert.
Sein otterähnlicher Kopf unterscheidet den Border Terrier von anderen Terriern. Weiche Übergänge zwischen dem kurzen, kräftigen Fang und dem flachen, mäßig breiten Schädel charakterisieren den Kopf des Border Terriers. Verstärkt wird der Eindruck durch einen dichten Bart am Oberkiefer, einen relativ großen Abstand zwischen den Augen und durch kleine Ohren.
Ein doppeltes, wetterfestes Haarkleid mit dichter Unterwolle und harschen Deckhaaren ist für die Arbeit äußerst wichtig. Zusammen mit der dicken, losen Haut bietet es den notwendigen Schutz
Die im Standard genannten Fellfarben sind wheaten, red, grizzle and tan und blue and tan. Bei der Geburt sind die Welpen wesentlich dunkler als im erwachsenen Alter. Weizen- farbene Border Terrier gibt es laut Experten nicht (mehr). Grizzle (mit schwarzen Haarspitzen) and tan sind die meisten Border Terrier, blue and tan etwa 15 %, rot weniger als 10 %.
Im Charakter ist der Border Terrier aufmerksam, neugierig und mutig, zugleich aber intelligent überlegend, ausdauernd bewegungsfreudig und anschließend ausgeglichen ruhig. Anhänglich und vor allem sehr, sehr freundlich fühlt er sich in Gesellschaft am wohlsten. Am liebsten ist er unter weiteren Artgenossen, so dass bei vielen Haltern bald ein zweiter Border dazu kommt.
Als Jagdhund eignet sich der Border Terrier nicht nur für die Fuchsjagd, sondern auch zum Stöbern und bei der Nachsuche auf Wild. Aufgrund seiner ausgeprägten Freude an der Bewegung ist er ein idealer Agility Hund. Die meisten Border Terrier werden jedoch als reine Begleithunde und dank ihrer Kinderfreundlichkeit als Familienhunde gehalten.
Border Terrier sind leicht zu führen. Eine freundliche, doch sehr konsequente Erziehung sollte aber in jedem Fall den oft sehr ausgeprägten Jagdtrieb berücksichtigen und (ab)lenken, weil schon allzu oft Border Terrier im Straßenverkehr unter die Räder gekommen sind. Sonst ist ihre Lebenserwartung hoch, wobei viele von ihnen noch fit und gesund ein Alter von 15 Jahren erreichen.
Heute ist der Border Terrier weltweit verbreitet. Außerhalb des Stammlandes Großbritannien, wo jährlich etwa 4000 Border Terrier gezüchtet werden, haben in Europa Schweden und die Niederlanden die längste Tradition. In Deutschland, wo sich seit Mitte der 60er Jahre vor allem Wiebke Steen als Pionierzüchterin für die Rasse engagierte, wurden bis Ende der 80er Jahre weniger als 600 Border Terrier in das Zuchtbuch des Klub für Terrier e.V. eingetragen. Mit Anfang der neunziger Jahre gewann die Rasse in Deutschland an Popularität. In den letzten Jahren wurden etwa 350 Welpen pro Jahr aufgezogen.